Operation

Es gibt ziemlich unterschiedliche OP-Verfahren. Die meisten werden nach ihren „Erfindern“ benannt. Diese Eingriffe sind so umfangreich, dass sie alle unter Narkose durchgeführt werden müssen und einen kurzen Krankenhausaufenthalt nach sich ziehen. Die Heilung kann mehrere Wochen dauern, wobei während dieser Zeit manchmal auch Schmerzen auftreten können.

Viele machen sich immer Sorgen um mögliche Komplikationen. So etwas kann natürlich bei jeder Operation geschehen. Aber man muss auch ganz deutlich festhalten, dass es der ganz, ganz großen Mehrheit der Patienten nach der Operation deutlich besser geht als vorher!

Es gibt klassische und moderne Verfahren, um Hämorrhoiden zu operieren. Ich fange mal mit den klassischen an:

Milligan-Morgan:

Das ist ein ziemlich altes Verfahren aus den 30er Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass es schlecht ist. Es wird angewendet, wenn es sich um einzelne Knoten handelt, die separat entfernt werden. Die Afterhaut bleibt nach der OP ganz bewusst offen, damit die Wundflüssigkeit ablaufen kann. Die Heilung dauert meistens mehrere Wochen. Klar, dass man nach so einem Eingriff noch einige Tage im Krankenhaus verbringen muss.

Parks:

Diese Methode wird meistens bei Hämorrhoiden des vierten Grades durchgeführt. Die Hämorrhoidalpolster werden freigelegt und unter der Schleimhaut entfernt, die zu- und abführenden Gefäße abgebunden. Die Wunde wird wieder vernäht. Meistens heilt diese schnell wieder komplett zu, außerdem sind die Schmerzen relativ gering bei dieser Methode.

Ferguson:

Hierbei wird der Hämorrhoidalknoten wie bei Milligan-Morgan-Methode  ausgeschnitten, allerdings wird die Wunde wieder vernäht.  Die Heilung vollzieht sich dadurch schneller, außerdem sind die Schmerzen nach der OP geringer als bei der Milligan-Morgan-Methode.

Fansler-Arnold:

Diese Methode findet meistens bei Hämorrhoiden vierten Grades Anwendung. Hier wird die herausstehende Analhaut von der inneren getrennt, die darunter befindlichen Hämorrhoiden entfernt, und die Schleimhaut an das Afterinnere wieder vernäht.

Es gibt auch moderne Methoden. Welche für einen die Erfolgversprechendste ist, entscheidet am besten der Arzt. Im Wesentlichen werden zwei Verfahren angewandt.

HAL nach Morinaga:

In einem Proktoskop ist eine Ultraschallsonde eingefügt. Über diese kann der behandelnde Arzt jene Hämorrhoidenarterien genau lokalisieren, die das Blut in die Hämorrhoiden pressen. In einem Bereich, der kaum schmerzempfindlich ist, werden diese Adern mit einem feinen Faden abgebunden. So wird die Blutzufuhr in die Hämorrhoiden verhindert, sodass sich diese schnell verkleinern.

Hämorrhoidenoperation nach Longo:

Auch hier werden die Hämorrhoidalarterien im schmerzfreien Bereich des Mastdarms fixiert und dann samt Hämorrhoidenpolster mit einem Klammernahtgerät weggeschnitten. Das Gerät nennt sich Stapler, und kommt häufig bei größeren Hämorrhoiden zum Einsatz.

Das Gute daran ist, dass man nicht lange im Krankenhaus bleiben muss, die Schmerzen nach der OP gering sind, und keine Gefahr von Inkontinenz besteht, da der Schließmuskel bei diesem Eingriff nicht gefährdet ist.

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